Monte-Carlo - ist das nicht recht teuer?
Sind Monte-Carlo-Verfahren nicht recht teuer, wenn man bei Parameterstudien so zufällig in der Gegend herumschießt?
Nein, im Gegenteil! Bei komplexen Problemstellungen sind Monte-Carlo-Verfahren sehr viel effizienter als klassische Design-of-Experiments-Ansätze, bei welchen die Anzahl der notwendigen Beispiele zur Systembeschreibung exponentiell mit der Anzahl der zu untersuchenden Parameter steigt.
Monte-Carlo-Verfahren hängen nicht von der Anzahl der untersuchten Parameter ab, sondern ausschließlich von der gewünschten Genauigkeit sowie der Anzahl und Komplexität der im System wirkenden Parameter. Damit ist Monte-Carlo viel natürlicher und im Endeffekt effizienter.
Im Gegensatz zu analytischen, "vorurteilsbehafteten" Ansätzen, wie etwa den klassischen Design-of-Experiments, hat man bei Monte-Carlo-Methoden die Chance, dass man auch Dinge herausfindet, an welche man vorher nicht gedacht hat. Bei den analytischen, rein deterministischen Ansätzen kann man nur die aufgestellten Hypothesen bestätigen oder verwerfen. Diese sind also im Gegensatz zu beispielbasierten Ansätzen nicht wirklich konstruktiv und kreativ.
Außerdem wird bei analytischen Ansätzen fälschlicherweise oft auf die ausreichende Validierung und die dazugehörige Generierung von Experimenten verzichtet oder gar vergessen. Die Kosten entstehen dabei natürlich erst später, unglücklicherweise aber oft umso heftiger.
Zuletzt aktualisiert am 2022-02-20 von Andreas Kuhn.
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